Liveperformance: Andrea Schmidt & Johannes FrankVisual Art: © Andrea Schmidt
Visual Art: © Andrea SchmidtVisual Art: © Andrea Schmidt
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[ Die Erbärmlichkeit des Krieges – Wilfred Owen ]

Zwischen 2014 und 2018 jährt sich zum einhundertsten Mal der Erste Weltkrieg, jenes Ereignis, das eine rasche Abfolge zivilisatorischer Katastrophen und martialischer Kriege einläutete und die Funken, die Freiheit hießen, in Europa für lange Zeit ersticken sollten.

Mit Wilfred Owen (1893-1918) stirbt vier Tage vor dem Ende des Ersten Weltkrieges ein junger Dichter – einer, wenn nicht sogar der wichtigste der War Poets, »Kriegsdichter« englischer Sprache. Er gibt in seinen Gedichten wie kein anderer Einblicke in die Erbärmlichkeit des Krieges, in seine Konsequenzen für das Individuum und für Gesellschaften. 2014 erschienen mit dem Band Die Erbärmlichkeit des Krieges die gesammelten Gedichte von Wilfred Owen (1893-1918) erstmals in deutscher Sprache im Verlagshaus Berlin. Erweitert wird die Ausgabe durch ausgewählte Briefe Owens.

Owens Gedichte sind keine, die in patriotischer Geste Feinde Feinden gegenüberstellen: Der Krieg macht alle, die in ihm leben müssen, zu Kameraden der Erbärmlichkeit. Und wo andere Dichter Trost im Nationalen suchten, Nationen als Sehnsuchtsorte imaginierten, ist das Erleben und das Sehnen Owens auf die Menschlichkeit ausgerichtet. Mit Schärfe schaut er auf die Konstruktionen, die Menschen zusammenhalten, auf die leeren Versprechungen von Christentum oder Nation. In der Erbärmlichkeit findet Owen Schönheit, ohne das Leiden zu ästhetisieren, Leiden, ohne Schönes darin zu stilisieren.

Zeichnung: © Andrea SchmidtZeichnung: © Andrea Schmidt
Zeichnung: © Andrea SchmidtZeichnung: © Andrea Schmidt
Zeichnung: © Andrea SchmidtZeichnung: © Andrea Schmidt

Die Zeichnungen und Videos von Andrea Schmidt stellen sich den Texten, entwickeln künstlerische Positionen zu ihnen und entwerfen eine kontemporäre Bildsprache, die neue Zugänge zu den Texten eröffnen: Text, Soundscapes und Visuals verbinden sich im Raum, so dass für die Zuschauer_innen der Eindruck entsteht, sie seien in den Zeichnungen. Für die Performance wurden Soundscapes komponiert, die Klangräume schaffen, die Assoziationen von Kriegsklängen wecken. Dazu wird aus den Gedichten Wilfred Owens gelesen (zweisprachig: deutsch und englisch). Mit Die Erbärmlichkeit des Krieges erscheinen die gesammelten Gedichte von Wilfred Owen (1893-1918) erstmals auf Deutsch im Verlagshaus Berlin. Erweitert wird die Ausgabe durch ausgewählte Briefe Owens. 2015 wurde der Band von der Stiftung Buchkunst als eines der „Schönsten Deutschen Bücher“ ausgezeichnet.

Edition ReVers, Verlagshaus BerlinEdition ReVers, Verlagshaus Berlin
Edition ReVers, Verlagshaus BerlinEdition ReVers, Verlagshaus Berlin
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AUSSTELLUNGEN & AUFFÜHRUNGEN //
19.10.–11.11.2023 / Ausstellung in der Galerie Odalisque (Berlin)
04.11.2023 / Lesung & Performance / Galerie Odalisque (Berlin)
09.09.2023 / Ausstellung im Rahmen der OpenStudios – Gerichtshöfe (Berlin)
02.–05.2018 / Ausstellung der Zeichnungen in der Buchhandlung Ocelot (Berlin)
11.2015 / Buchhandlung Ocelot (Berlin) / Youtube
11.2014 / Uraufführung / Brotfabrik (Berlin) / Youtube


WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN //
Die Erbärmlichkeit des Krieges.
Gesammelte Gedichte von Wilfred Owen
Verlagshaus Berlin, 2014 (2. Auflage 2015)
ISBN: 978-3-940249-55-5
www.verlagshaus-berlin.de